Jenseits von Hype und Anti-Hype

Montag, 17. September 2007

Wie Web 2.0 Google verändert

Keine Frage, Web 2.0 hat bewirkt, dass sich das Verhalten des durchschnittlichen Internet-Nutzers gewandelt hat. John Doe tummelt sich jetzt in Blogs, klickt sich durch Social Bookmarking-Dienste und netzwerkt in Social Networks à la Xing und StudiVZ. Unaufhörlich sprudeln neue Inhalte in Form von User Generated Content ins Netz. Und das alles wiederum befeuert Web 2.0 - eine ständige Spirale!

Diese Entwicklung haben klassische Such-Algorithmen und -Techniken wie Googles Page Rank (tm)-System bislang kaum berücksichtigt. Das wird jetzt offenbar anders.

Google macht den Anfang und scheint seinen Algorithmus den neuen Umständen behutsam anpassen zu wollen. Der Durchschnitts-User bemerkt davon zunächst nichts; dem aufmerksamen Beobachter fallen jedoch einige Veränderungen ins Auge:

  • Die Ergebnisse werden zusehends aktueller - zu erkennen u.a. an der neuen Markierung "gefunden vor X Minuten" (zur Erinnerung: noch vor nicht allzulanger Zeit brauchte Google Monate, um eine neue Seite auf einer Position zu listen, die nicht "ferner liefen" war).

  • Generische Backlinks werden abgewertet.

  • Links aus Web 2.0-Umfeld wie Blogs, Mister Wong und Yigg werden höher gewichtet und führen zu einer beschleunigten Indizierung der verlinkten Seite.

  • Seiten aus dem Supplemental Index können Seiten aus dem Main Index überholen - zumindest wenn und solange sie aktueller sind.

  • Web 1.0-Linklisten - allen voran Webkataloge - verschwinden nach und nach aus dem Index.


Dies alles wird nicht nur seinerseits wieder Einfluss auf das Web 2.0 nehmen (schon wieder eine Spirale!), sondern trifft auch all diejenigen ziemlich hart und unerwartet, die von Suchmaschinenoptimierung (SEO) leben.

Und während die einen noch sehnsüchtig auf das nächste Page Rank (tm)-Update warten, sind andere schon dabei, zu spekulieren, zu experimentieren, zu lernen und sich anzupassen.

Zum Beispiel Wulffy, dessen SEO-Hilfeblog an dieser Stelle zur vertiefenden Lektüre empfohlen wird.